Seit dem 29.11.2003 ist Uwe Barth Vorsitzender der FDP Thüringen. Morgen feiert er mit den FDP-Kreisvorsitzenden und dem Landesvorstand sein fünfjähriges Amtsjubiläum. "Eine Zeit auf die ich gern zurückschaue", sagt Barth heute. Auch wenn es zuweilen turbulent war. "Ich wusste damals ja, worauf ich mich einzustellen habe. Ziel war es aber immer, der liberalen Kraft in Thüringen Stimme und Mandate zu geben. Wir haben zwar noch nicht alles erreicht, aber das kommt nächstes Jahr", blickt Barth voraus. Dabei wird die Einigkeit des Verbandes von Beobachtern als Barth's besonderer Verdienst angesehen.
Gern erinnert sich Barth an besondere Highlights, "zu denen ich insbesondere die Wahlkämpfe zähle." Auch wenn die Landtagswahl 2004 nicht das gewünschte Ergebnis brachte, die FDP sei aus diesem Wahlkampf massiv gestärkt hervorgegangen. Und mit dem Sonderparteitag 2004 im Kalischacht Sondershausen habe die Thüringer FDP einen weltweiten Rekord aufgestellt. 2005 folgte Barth seinem Vorgänger Dr. Karlheinz Guttmacher in den Bundestag. Sein Ziel bereits damals: Die FDP in den Landtagswahlkampf 2009 zu führen. Daran hält er bis heute fest, was ihm nicht nur innerparteilich Hochachtung einbringt. Dennoch kann er auch im Bundestag auf Erfolge verweisen. "Dass ich als neuer Abgeordneter zum Arbeitskreisvorsitzenden und damit in den erweiterten Fraktionsvorstand gewählt wurde, war eine besondere Anerkennung." Und dass die Bafög-Novellierung, einschließlich der Bafög-Erhöhung, erheblich verbessert wurde, zählt er zu den Erfolgen der Ausschussarbeit. "Trotzdem ärgert mich die schlechte Föderalismusreform. Wir brachten zwar das völlige Kooperationsverbot bei der Hochschulpolitik zu Fall, die weitere Zersplitterung des Bildungssystems konnten wir aber nicht verhindern", so Barth.
Dennoch sah er seine Hauptaufgabe darin, die Thüringer FDP in der Landespolitik präsent zu halten. Barth war der erste Landesvorsitzende, der der Thüringer FDP mit Patrick Kurth einen Generalsekretär gab. "Patrick Kurth ist mittlerweile einer der diensterfahrensten und -ältesten Generalsekretäre bundesweit. Auch er hat sich über die Partei hinaus Anerkennung erarbeitet." Damit verbunden war mediale Präsenz, "die uns in den letzten Jahre zunehmend gelungen ist. Dabei haben wir auf Programm und Inhalt gesetzt und uns zugleich als Stachel im Fleisch der selbstherrlichen Landesregierung präsentiert."
Aus diesem Stachel soll im nächsten Jahr eine Triebfeder für Thüringen werden. Im Superwahljahr soll die starke Kommunalpräsenz der Thüringer FDP noch weiter gesteigert werden. In den Bundestag will der Landesverband künftig zwei Abgeordnete entsenden. "Und im Landtag wird die FDP so stark werden, dass eine Regierungsbildung ohne uns nicht möglich wird."
Aufgeben will er aber sein langjähriges Hobby auch dann nicht: Fußball. Der Innenverteidiger im FC Bundestag ist auch seiner Mannschaft in Thüringen treu geblieben. "Innenverteidiger bin ich aus Überzeugung, weil ich bereit bin, auch dahin zu gehen, 'wo es weh tut und die gröbsten Fehler wieder ausbügele' - wie man im Fußballdeutsch sagt", so Barth abschließend.