Grüne Woche: Thüringen schlecht vermarktet
Zum Abschluss der Grünen Woche bekräftigte der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth, MdB, seine Kritik am uneinheitlichen Auftritt Thüringens. "Für die Thüringer Landesregierung stehen die Hausaufgaben für die nächsten Monate fest. So jedenfalls darf sich Thüringen auf der weltgrößten Verbrauchermesse nicht noch einmal präsentieren", sagte Barth. Die Landesregierung würde durch eine solch unkoordinierte Messepräsenz dem Außenbild Thüringens schaden.
Ausdrücklich lobte der FDP-Politiker "das fleißige Engagement und die liebevolle Zusammenstellung" der Thüringer Einzelaussteller. "Quasi auf sich allein gestellt mussten sie die Thüringer Fahne - wenn es denn eine gegeben hätte - hochhalten. Das kann und muss kein Aussteller leisten. Für die Gesamtvermarktung und das Außenbild trägt das Land Verantwortung. Ein Konzept war aber nicht im Ansatz erkennbar", so Barth. Die Landesregierung habe es sich sehr einfach gemacht, wenn sie einzelnen Landkreisen und Firmen die Messepräsentation überlasse.
Der FDP-Landeschef warf der regierenden CDU vor, die Bedeutung der weltgrößten Verbrauchermesse verkannt zu haben. "Offensichtlich unterliegt die Landesregierung einer dramatischen Fehleinschätzung zum Potential und zur Bedeutung der Grünen Woche. Diese zieht knapp eine halbe Million Gäste an. Es geht nicht darum, dass Besucher eine Bratwurst essen oder einen Käse kaufen. Es geht darum, den Freistaat in Gänze einem sehr großem Publikum zu präsentieren. Thüringen hat es nicht vermocht, Synergien zu nutzen", sagte Barth. Er verwies auf die Potentiale im Tourismus. Thüringen sei als Deutschlands Mitte v.a. für den Kurzurlaub interessant. Andere Bundesländer hätten eine solche Gesamtvermarktung deutlich professioneller gestaltet. "Der Blick in die Messehallen Brandenburgs oder Mecklenburg-Vorpommerns kann der Landesregierung wichtige Hinweise und Anregungen für eine bessere Vermarktung geben. Firmen, Regionen, Verbände sogar Radiosender waren dort vertreten. Und es gab v.a. ein koordiniertes und erkennbares Außenbild sowie ein ansprechendes Rahmenprogramm", so Barth.
Für die FDP sei auch zur Grünen Woche das Grundproblem der Thüringer Außenwirkung offensichtlich geworden. "Es gibt kein einheitliches Auftreten, Thüringen als solches wird nicht vermarktet, es fehlt eine Marke Thüringen.", sagte Barth. Die fehlende einheitliche Vermarktung sei seit Jahren aus der Tourismuspolitik bekannt. "Die Regierung Althaus hat es nicht vermocht, dieses Problem zu lösen", so Barth abschließend.