Am Samstag, den 3. November ist die erste "Thüringen-Tour" von Abgeordneten der FDP-Bundestagsfraktion zu Ende gegangen. Vier Abgeordnete aus dem gesamten Bundesgebiet waren der Einladung des Landesvorsitzenden der FDP Uwe Barth, MdB, nach Thüringen Thüringen gefolgt. An zwei Tagen hatten die Bundestagsmitglieder Marina Schuster, Jens Ackermann, Horst Meierhofer und Frank Schäffler Gelegenheit, den Freistaat aus der Perspektive ihres jeweiligen Fachgebietes kennen zu lernen. In zahlreichen Städten machten sie Station.
Landeschef Uwe Barth, MdB, selbst widmete sich gemeinsam mit seinem Bayrischen Fraktionskollegen Horst Meierhofer dem Themenfeld Umwelt und Gewässerschutz. Am Freitag, den 2. November waren sie im Thüringer Schiefergebirge unterwegs, wo sie zunächst die Trinkwassertalsperre Leibis/Lichte besuchten. Die Bundestagsabgeordneten wurden durch Jens Peters, den Hauptgeschäftsführer der Thüringer Fernwasserversorgung begleitet. Peters, der zugleich Präsident des Deutschen Talsperrenkomitees ist, berichtete sehr anschaulich über die Realisierung des Baus der deutschlandweit jüngsten Talsperre. Trotz dichten Nebels erhielten die Gäste eine eindrückliche Vorstellung von den Ausmaßen des Projektes, welches auch die zweithöchste Staumauer Deutschlands umfasst.
Uwe Barth, MdB, hob besonders die große Bedeutung der 2006 offiziell fertig gestellten Anlage für die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz im gesamten Freistaat hervor. Anschließend besichtigten Barth und Meierhofer das 2003 in Betrieb genommene Pumpspeicherwerk Goldisthal. Hier stand die technische Umsetzung der Energieerzeugung aus Wasserkraft im Mittelpunkt. Wilfried Fischer und Thomas Schubert demonstrierten als Vertreter des Betreibers Vattenfall Europe kompetent und verständlich alle Abläufe im größten Wasserkraftwerk Deutschlands. Meierhofer, der Mitglied im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist, zeigte sich wie der FDP-Landeschef insgesamt beeindruckt von den imposanten technischen Bauwerken, die für die strukturschwache Region auch eine hohe touristische Bedeutung haben. Beide unterstrichen, dass beim Betrieb der Anlagen neben der Wirtschaftlichkeit auch Aspekte der nachhaltigen Nutzung nicht vernachlässigt werden dürften. "Der sensible Umgang mit den natürlichen Gegebenheiten muss für die Betreiber auch in Zukunft höchste Priorität haben", betonten Barth und Meierhofer übereinstimmend. Am Samstag informierten sich Barth und Meierhofer in Gerstungen über die drohende Verschmutzung des Trinkwassers durch die Verpressung und geplante Einleitung von Kalilauge in die Werra durch den Kalikonzern K+S.
Marina Schuster, Bundestagsabgeordnete aus Bayern und Expertin für Globalisierungspolitik, besuchte in Jena mit der Pressesprecherin des Kreisverbandes der FDP, Yvonne Probandt, den Eine-Welt-Laden, um sich mit der Inhaberin über die Möglichkeiten der Organisation eines gerechten Welthandels auszutauschen. Anschließend war Frau Schuster zu einem Gespräch in der Chefredaktion der TLZ zu Gast, wo sie im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen die enge Zusammenarbeit der Liberalen aus Bayern und Thüringen ankündigte. Am Nachmittag traf die Abgeordnete in Weimar mit Vertretern des Ausländerbeirates der Stadt zusammen.
Für Jens Ackermann aus Sachsen-Anhalt bildete das Thema Krankenpflege und Rettungswesen den inhaltlichen Schwerpunkt seines Besuches im Freistaat. Nachdem er sich mit Holger Joseph aus dem FDP-Kreisverband Saale-Holzland-Kreis an der Luftrettungsstelle Jena-Schöngleina über den Transport von Verletzten mit dem Rettungshubschrauber "Christoph 70" informierte, war Ackermann in der Rettungswache des DRK in Stadtroda und gemeinsam mit dem Geraer Kreisvorsitzenden der FDP Frank-Thomas Seyfarth in der Rettungsleitstelle in Gera zu Gast.
Der Fachmann für Finanz- und Wirtschaftspolitik Frank Schäffler wurde bei seinem Aufenthalt in Jena vom Kreisvorsitzenden der Jenaer FDP Thomas Nitzsche begleitet. Bei einem Gespräch mit dem Vorstandmitglied der örtlichen Sparkasse Erhard Bückemeier erkundigte sich der Nordrhein-westfälische Abgeordnete über die Bedeutung politischer Entscheidungen für das Handeln öffentlich-rechtlicher Banken. Am Nachmittag wurden Schäffler und Nitzsche von der Unternehmerin Dr. Ute Bergner in der Vacom GmbH empfangen. Frau Dr. Bergner berichtete über die Entwicklung der Firma zu einem der weltweit führenden Anbieter für Vakuumtechnik.
Der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth bezeichnete die erstmals in dieser Form durchgeführte "Thüringen-Tour" seiner Fraktionskollegen abschließend als gelungene Veranstaltung, die auch vor Ort auf erfreulich große Resonanz gestoßen ist. Der Gastgeber dankte seinen Gästen für den Besuch in seiner Heimat und ist sich sicher, dass durch die gewonnenen Eindrücke bei den Bundestagsabgeordneten ein positives Bild Thüringens entstanden ist. "Die Kollegen nehmen sicher ein differenziertes Bild aus Thüringen mit. Natürlich gibt es Probleme u.a. im Bereich der Wirtschaftspolitik und des Arbeitsmarktes. Gerade in Thüringen kann man jedoch auch Erfolge vorweisen, die nicht zuletzt auf grundlegenden Entscheidungen beruhen, die in der ersten Legislaturperiode von einer Landesregierung mit FDP-Beteiligung getroffen wurden. An diese erfolgreiche Zeit muss Thüringen wieder anknüpfen, deshalb wird die FDP im Landtag und in der Landesregierung gebraucht."