Kulturlandschaft
Kulturlandschaft erhalten
Kulturlandschaft erhalten

Angesichts der höheren Steuereinnahmen Thüringens hat der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth, MdB, den umgehenden Stopp der Kürzungen bei Theatern und Orchestern gefordert. Die Liberalen, so Barth, haben eine pauschale Kürzung von Landesmitteln für Theater und Orchester von zehn Millionen Euro ohnehin abgelehnt und als "völlig unverhältnismäßig" bezeichnet. Nach den neuen Steuerschätzungen müsse das Land "jetzt erst recht" Abstand von den Kürzungen nehmen.

Allerdings wollen die Liberalen den Theater und Orchestern keinen Freibrief geben. "Die Finanzierung der Kulturlandschaft muss vorerst gesichert werden. Das Land wie auch die Orchester und Theater haben jetzt die Chance, einen Umstrukturierungsprozess in Angriff zu nehmen.Auch die Theater und Orchester müssen ihren Teil zum Erhalt beitragen. Hierzu gehört eine Theater- und Orchesterplanung ebenso, wie weitere strukturelle Reformen innerhalb der Orchester und Theater", so Barth. Die Sicherung der finanziellen Grundausstattung dürfe nicht als Billigung des Ist-Zustandes verstanden werden. Wettbewerb und Wirtschaftlichkeit seien Faktoren, die das Publikumsinteresse heben und andererseits die Position der Theater und Orchester stärken könnten, so Barth.

Der FDP-Politiker verwies darauf, dass die Kulturlandschaft einen Standortfaktor von ganz erheblicher Bedeutung für den Freistaat darstelle. "Kultur und insbesondere die Thüringer Orchester- und Theaterlandschaft dürfen nicht nur als Freizeitkomponente gesehen werden. Dieser Sektor ist ein Bildungs-, ein Wirtschafts- und damit ein wesentlicher Standortfaktor. Gerade mit Blick auf die immense Abwanderung und die Notwendigkeit, hochqualifizierte Arbeitsplätze in Thüringen anzusiedeln, ist dies von Bedeutung.", so Barth. Darüber hinaus sei in der Tourismusbranche der Kulturtourismus neben neben dem Naturtourismus eine der zentralen Säulen. Die FDP werde darauf beharren, die "falschen Kürzungen an der falschen Stelle" zu verhindern. Angesichts der Bedeutung Thüringens als Wiege der neueren deutschen Kultur sei das Sparen um jeden Preis bei der Kulturlandschaft "nicht nur lächerlich, sondern peinlich und gefährlich", so Barth.

Von Ministerpräsident Althaus forderte Barth, seinen weiterhin ungebremst durch die Thüringer Kulturlandschaft rollenden Minister Göbel endlich zu stoppen, um weiteren Schaden, der für Thüringen durch diese unsägliche Diskussion entsteht, vom Freitstaat abzuwenden. Auch ein teilweiser Zusammenbruch z. B. des Deutschen Nationaltheaters würde weit über Thüringen hinausstrahlen, "allerdings in ganz anderer Art, als dies im Interesse einer verantwortungsbewussten Landesregierung liegen kann", so Barth abschließend.