BERLIN. Zur Pressekonferenz von Bundesbildungsministerin Annette Schavan zum Jahr der Geisteswissenschaften erklärt der Hochschulpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Uwe BARTH:
"Die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sind das Langzeitgedächtnis unserer Gesellschaft. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherung und Aufbereitung unseres kulturellen Erbes für jetzige und künftige Generationen, indem sie sich mit Kulturphänomenen unterschiedlichster Ausprägung befassen und gleichzeitig als Orientierungswissenschaft die Grundlagen für die Innovationsfähigkeit der Gesellschaft schaffen.
Wissenschaft, Forschung und Lehre, Philosophie und Ästhetik sind nur verschiedene Seiten ein und derselben Medaille. Allein eine Ausrichtung der Universitäten auf Natur- und Ingenieurwissenschaften, eine einseitige Orientierung der Forschung auf die Entwicklung neuer Produktideen und Produkte wird in Deutschland keine wirklichen Innovationen hervorbringen. Innovationen benötigen ein gesellschaftliches Umfeld, welches sie nicht nur fördert, sondern zugleich auch akzeptiert. Sie brauchen nichts weniger als Angst, sondern Neugier. Innovationen brauchen ein Klima des Aufbruchs und des Glaubens an die Zukunft, das die Grundlagenforschung und die angewandte Forschung als Chance begreift.
Ich fordere die Bundesregierung auf, die in der Exzellenzinitiative und im Pakt für Forschung vereinbarten Strategien auch für die Förderung der Geisteswissenschaften verstärkt zu nutzen."