Gerade die Zahl der niedergelassenen Ärzte wird sich weiter nach unten bewegen. Davor warnt der FDP-Landesfachausschuss Gesundheit und Soziales. Die Attraktivität dieses Gesundheitssektors sei für angehende Ärzte nicht sehr hoch. Eine zunächst hohen Verschuldung bei Eröffnung oder selbst bei Übernahme einer Praxis stünde oftmals in einem schlechten Verhältnis zum Praxiserlös. Dazu käme die immense Arbeitsbelastung, die insbesondere durch Überregulierung und Bürokratie aber auch Patientenansturm hervorgerufen würde.
Bürokratie und Sonderdienste sei auch für angestellte Ärzte in Krankenhäuser eine hohe Belastung. Die Attraktivität des Arztberufes habe dadurch deutlich nachgelassen. "Entsprechend gehen ausgebildete Ärzte immer öfter in die Forschung und besonders in die Pharmaindustrie", stellte Ausschussleiter Jost Hofmann fest. Dieses Problem herrsche nicht nur "auf dem Lande" sondern habe mittlerweile auch die Landeshauptstadt erreicht.
Hofmann konnte zur gestrigen LFA-Sitzung zahlreiche Kenner der Materie, zum Beispiel Chefärzte und leitende Ärzte, begrüßen. Der Ausschuss erfreute sich insgesamt guten Zuspruches. Für den Landesparteitag werde man zum Problem des Ärztemangels einen Antrag vorbereiten. In einer Sondersitzung am 16. Februar werde man diesen Antrag besprechen.
Zurückhaltend und prüfend wird sich der Ausschuss mit dem angestrebten Volksbegehren zur Familienpolitik beschäftigen. Derzeit sei nur in Ansätzen klar, welche Schwerpunkte dieses Projekt setze. Unklar sei derzeit, ob die "buntgemischte Truppe des Trägerkreises sich tatsächlich auf einen gemeinsamen Entwurf festlegen kann", so FDP-Generalsekretär Patrick Kurth. Der LFA stimmte dem Vorschlag von Landesvize Andreas Möller zu, gemeinsam mit dem Bildungssausschuss ein FDP-Papier zur Familienoffensive und mögliche Alternativen vorzulegen. Das Papier wird am 8. März in der Erfurter Landesgeschäftsstelle beraten.