Der Nachwuchs der Liberalen formiert sich. Am Montag wurde in der Landeshauptstadt die Liberale Hochschulgruppe an der Erfurter Universität gegründet und der Kreisverband der Jungen Liberalen reaktiviert. Bereits im Dezember verzeichnete der Initiator der Neuorganisation Jens Claussen bei einem ersten Interessententreffen großen Zuspruch. Vor allem Studenten der Staatswissenschaft hätten großes Interesse. "Aber auch Nichtstudierende, darunter ein Polizist und ein junger Uni-Professor sowie FDP-Mitglieder sind an der Belebung der Jungen Liberalen interessiert", sagte Claussen, der selbst Student an der Universität ist.
Zum Gründungsakt wurde gestern eine Satzung beschlossen und von den neun Gründungsmitgliedern unterschrieben. Mitgründer Gerhard Jahns formulierte das erste Ziel, die Aufnahme eines zehnten Mitgliedes. Dieses Ziel erreichten die Hochschulliberalen bereits im Laufe des Abends mit einer weiteren Aufnahme. Gewählt wurde ein vierköpfiger LHG-Vorstand, dem neben Claussen und Jahns auch die Studenten Matthäus Schlummer und Daniel Kaddik angehören. Erstes konkretes Vorhaben ist die Organisation einer eigenen Lehrveranstaltung für das studium fundamentale. In diesem Bereich herrsche derzeit ein Mangel. Könnten die Liberalen eine solche Veranstaltung auf dem Wege bringen, wäre ein Zeichen gesetzt.
Die 16 Teilnehmer am gestrigen Abend reaktivierten auch den Kreisverband der Jungen Liberalen. Ein Vorstand wird satzungsgemäß Anfang Februar gewählt. Mitmischen wollen die Jungen Liberalen zunächst bei der Erfurter OB-Wahl am 7. Mai. "Wenn die FDP einen Kandidaten aufstellt, werden wir ihm nicht nur Unterstützung zusagen, sondern auch politische Forderungen unsererseits mitgeben.", sagte Claussen. Landesvize Andreas Möller referierte kurz über die Chancen zur Erfurter OB-Wahl. Am 7.2. werden sich die FDP-Kreismitglieder zu einer Kandidatur verständigen.
Das neue Engagement wird von der Thüringer FDP und dem Erfurter Kreisverband begrüßt. Generalsekretär Patrick Kurth sagte auch weiterhin intensive Unterstützung zu. Es sei wichtig, dass die Liberalen in der Landeshauptstadt in allen Bereichen vertreten seien. Gerade an der Hochschule gäbe es sehr gute Voraussetzungen für eine Etablierung der LHG. Die FDP sei über das große Interesse an liberaler Politik sehr erfreut und werde die Neumitglieder intensiv einbinden.