Die Wahlen zu den hauptamtlichen Bürgermeistern, Oberbürgermeistern und Landräten am 7. Mai werfen ihre Schatten voraus. Die Kreisverbände sondieren verstärkt seit Jahreswechsel die politische Lage in den Kommunen, prüfen eigene Kandidaturen oder mögliche Unterstützung für andere Anwärter. Letzterem nahm sich die FDP Weimar an. Sie hatte am Donnerstag den örtlichen CDU-Kandidaten Stephan Illert "auf Lungen und Nieren" geprüft. Illert versuchte, seine Ziele zu benennen und gab auch private und familiäre Hintergründe preis. Bedacht war er auf die Unterscheidung zwischen seiner OB-Kandidatur und seinem jetzigen Tätigkeit als Staatssekretär. Besonders deutlich wurde dies beim Thema Kreisgebietsreform. Trotz intensiven Nachhakens der Liberalen zog sich Illert auf die offizielle Sprachregelung der Landesregierung zurück Mit der Formulierung "für den großen Wurf müsse man in großen Zeiträumen denken", wagte sich der OB-Anwärter noch am weitesten vor.
Im Kreisverband Erfurt wurde indes ein politisches Grundlagenpapier bei einem Stammtisch am Dienstag diskutiert. Die Liberalen werden sich zwar erst am 7. Februar auf einen Kandidaten festlegen, bis dahin soll aber die Diskussion um das Strategiepapier abgeschlossen sein. Dass die Erfurter FDP bei der OB-Wahl ein gewichtiges Wort mitreden will, wird aus dem Eingangssatz deutlich: "Die Erfurter Liberalen werden mit einem eigenen Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl 2006 antreten. Die erklärte Zielstellung ist der Wahlsieg.", heißt es dort."
In Gotha und in Nordhausen haben sich die Liberalen bereits auf Kandidaturen festgelegt. Kommenden Donnerstag werden die Nordhäuser Liberalen ihre Kandidaten für die Kreisstadt sowie für Bleicherode aufstellen. Am Samstag folgt eine Konferenz der Kreisvorsitzenden in Jena. Dort werden die Kreisverbände gemeinsam mit der Landesspitze den Stand der Dinge und das strategische Vorgehen diskutieren. Auch die Bundesführung ist trotz der zahlreichen Wahlen auf Länderebene an den Vorbereitungen zu den Wahlen am 7. Mai in Thüringen interessiert. Am Rande des Neujahrempfanges der FDP NRW informierte sich Parteichef Guido Westerwelle bei Generalsekretär Patrick Kurth über den Stand der Vorbereitungen.