Der neue Kreisvorstand. Es fehlt Dr. Horst Gerber

Turnusmäßig wählten die Freien Demokraten im Kreis Greiz am Samstag ihren Vorstand. Als Vorsitzender wurde einstimmig erneut Dirk Bergner aus Hohenleuben gewählt, seine Stellvertreter sind Dr. Horst Gerber (Zeulenroda-Triebes) und Sven Artopée (Greiz), Schatzmeister ist Günter Hartmann aus Auma-Weidatal.

Am Samstag tagten die Liberalen im Lunziger Landgasthof und Hotel "Zur Linde". Zur Wiederwahl als Kreisvorsitzender kandidierte der ehrenamtliche Hohenleubener Bürgermeister Dirk Bergner. Der 50-jährige Diplomingenieur für Bauwesen gehörte von 2009 bis 2014 dem Thüringer Landtag an und ist Mitglied des Greizer Kreistags. In seinem Rechenschaftsbericht ließ Bergner Revue passieren über die vergangenen Jahre bundespolitischen Gegenwinds und dankte den Mitgliedern für einen "dennoch engagierten Wahlkampf" sowohl in den Kommunalwahlen als auch für die Landtagswahl. "Doch wer die Zahlen zur Europawahl und teilweise zur Kommunalwahl gesehen hat, wusste, das wird eng.", erinnerte er an das vergangene Jahr. "Dass die Mitglieder sich trotzdem nicht entmutigen ließen und gekämpft haben, ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass die innere Verfassung des Kreisverbands gut ist.", meinte Bergner, der zugleich auch stellvertretender Landesvorsitzender der Freien Demokraten ist. Zur Kommunalwahl sind die Liberalen im Landkreis wieder in die Stadträte von Greiz, Zeulenroda-Triebes und Ronneburg mit jeweils einem Sitz eingezogen, im Stadtrat Hohenleuben errangen die Kandidatinnen und Kandidaten von FDP/Bürger für Hohenleuben mit 77% ihr bestes Ergebnis überhaupt, und im Stadtrat von Auma-Weidatal konnte die Listenverbindung FDP/Bürger für Auma-Weidatal erstmals mit einem Sitz einziehen. Im Gemeinderat von Harth-Pöllnitz errangen die Liberalen zwei Sitze ebenso wie in Langenwetzendorf, auch in Seelingstädt konnten sie ihren Sitz im Gemeinderat verteidigen. "Damit sind wir vor Ort besser aufgestellt, als manche Wettbewerber, die im Landtag vertreten sind.", spielte der Hohenleubener auf Grüne und AfD an und bezeichnete die kommunale Stärke als Fundament, auf das es wieder aufzubauen gelte.

Im Kreistag ist die FDP nur noch mit einem Sitz vertreten, den der Vorsitzende innehat. Er nutzte die Gelegenheit, seinem bisherigen Stellvertreter Jens Zimmer für die langjährige gute Zusammenarbeit auch im Kreistag zu danken. Zimmer selbst, der aus beruflichen Gründen nicht wieder als Stellvertreter kandidierte, warb dafür, dass einer der beiden Stellvertreter aus der Kreisstadt kommen solle, und schlug den Greizer Rechtsanwalt Sven Artopée für dieses Amt vor. Nach der einstimmigen Wiederwahl Bergners als Kreisvorsitzender wurden Dr. Horst Gerber und Sven Artopée als Stellvertreter bestätigt. Für Artopée war dies zugleich die erste Kandidatur für den Kreisvorstand. Schatzmeister wurde erneut Günter Hartmann aus Auma-Weidatal, als Beisitzer wurden Jens Zimmer (Zeulenroda-Triebes), Raimund Kolbe (Bad Köstritz), Alexander Popp (Zeulenroda-Triebes), Anton Daburger (Harth-Pöllnitz), Joachim Brock (Seelingstädt), Frank Bergmann (Ronneburg) und Heiko Neudeck (Langenwetzendorf) gewählt.

Der alte und neue Kreisvorsitzende, der in seinem Schlusswort Matthias Lindig für die "professionelle Sitzungsleitung" dankte, sieht seine Partei langsam wieder auf einem aufsteigenden Ast. "Die Menschen sehen die zunehmende "Vorschrifteritis‘ im Bund wie im Land, und sie spüren, dass die Freien Demokraten fehlen.", meint Bergner. Dies zeige sich in den politischen Inhalten wie auch in der Arbeitsverweigerung des Landesparlaments, das sich in der aktuellen Plenarwoche sogar Feierabend am Donnerstagnachmittag und einen freien Freitag geleistet habe. "Angesichts der Probleme im Land haben die offensichtlich was falsch verstanden.", rief der Liberale abschließend.