FDP-Anfrage: In Ostthüringen siebzehn Schulleiterstellen vakant
Greiz / Zeulenroda, 14. Dezember. "Die schleppende Neubesetzung von Schulleiterstellen ist äußerst unbefriedigend." Das sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP - Landtagsfraktion, Dirk Bergner. Gemeinsam mit der Bildungspolitikerin seiner Fraktion, Franka Hitzig, hat der Ostthüringer zu dem Thema eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, deren Antwort seit Freitagabend vorliegt. "Auslöser für die Anfrage war die schon seit Sommer bestehende Vakanz der Schulleiterstelle am Zeulenrodaer Schillergymnasium.", erläutert Bergner. Seine Frau engagiert sich dort im Schulförderverein. "Dass diese Schulleiterstelle frei wird, war lange absehbar.", weiß der 47-jährige Familienvater. Schulleiter Gerhard Machunze war - lang vorhersehbar -in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. "Die Beantwortung der kleinen Anfrage mit der Drucksachennummer 5/2646 zeigt, dass es sich in Zeulenroda um keinen Einzelfall handelt.", resümiert der Liberale. Allein in Ostthüringen sind 17 von insgesamt 218 Schulleiterstellen unbesetzt. Der Antwort der Landesregierung zufolge sind im Landkreis Greiz am Zeulenrodaer Schillergymnasium und an der Mohlsdorfer Grundschule die Schulleiterstellen vakant und sollen voraussichtlich erst zum August 2013 wieder besetzt werden. "Das wird auf den Knochen von Lehrern und Schülern ausgetragen.", meint Bergner. Besonders belastet würden die amtierenden Schulleiter, die "ihren normalen Job" und die Leitung der Schule zu bewältigen hätten. "So ganz werde ich das Gefühl nicht los, dass es sich dabei um ein probates Mittel der Landesregierung handeln könnte, Personalkosten zu sparen.", argwöhnt der Liberale, der auch dem Greizer Kreistag angehört. Als Indiz dafür sieht er nicht zuletzt den Umstand, dass Bildungsminister Christoph Matschie (SPD) der Frage nach den Kosteneinsparungen lapidar ausgewichen sei. "So einfach dürfen wir es aber uns und vor allem dem zuständigen Minister nicht machen.", so Bergner weiter. Wenn trotz planmäßigen Ruhestands eine Schulleiterstelle mindestens ein Jahr nicht besetzt werde, sei das nicht nur unbefriedigend, "dann stimmt offenkundig am methodischen Vorgehen etwas nicht." Bildung sei aus Sicht seiner Fraktion das wichtigste Kapital für die Zukunft des Landes. Deswegen müsse man auch die Mechanismen zur Besetzung der Schulleiterstellen auf den Prüfstand stellen. "Natürlich gibt es auch Fälle, in denen Konkurrentenklagen die Neubesetzung verzögern.", weiß der FDP-Politiker. Doch verstecken dürfe man sich dahinter nicht. Als Ostthüringer schaut er auch darauf, inwieweit die Region benachteiligt sein könnte. "Aus der Tatsache, dass wir mit unbesetzten Schulleiterstellen rund ein Prozent über dem Landesdurchschnitt liegen.", kann man vielleicht noch keine generelle Benachteiligung ableiten. Aber darauf achten, dass es dazu nicht erst komme, müsse man schon. Auch insgesamt wolle er das Thema Bildung im Auge behalten. "Am 15. Januar wird die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Franka Hitzing, in Langenwetzendorf zu einer Veranstaltung zum Thema Bildung erwartet.", kündigt der Abgeordnete seine Fraktionskollegin schon mal an. Schließlich wisse Hitzing als Lehrerin sehr genau, wovon sie rede, so Bergner abschließend.