FDP - Landtagsabgeordneter über Geraer Regionalkonferenz zum Schienenpersonennahverkehr
"Bahn stärken heißt Bahn nutzen." So fasste FDP - Landtagsabgeordneter Dirk Bergner seine Eindrücke von der Geraer Regionalkonferenz am Dienstag zum schienengebundenen Personennahverkehr zusammen. Ironie der Geschichte: Verkehrsminster Carius kam staubedingt zu spät, so dass Ministeriumsmitarbeiter Lutz Irmer mit seinem Vortrag einspringen musste. Bergner zeigte sich indes zufrieden, dass auf seine Nachfrage der Chef der Thüringer Nahverkehrsgesellschaft (NVS), Volker Heepen, zusicherte, in der Region keine weiteren Bahnhaltepunkte auflassen zu wollen. Ein Knackpunkt sei jedoch noch Schüptitz. Dort beobachte die NVS, wie sich die Fahrgastzahlen entwickelten. Hintergrund ist die Tatsache, dass Proteste zur Schließung des Bedarfshalts Schüptitz an der Bahnlinie Gera - Hof dazu geführt hatten, dass zumindest teilweise dort wieder Züge halten. Auch Bergner hatte mit der Kleinen Anfrage 5/2393 Druck in dem Zusammenhang aufgebaut. "Klare Ansage seitens der Nahverkehrsgesellschaft war: Wer den Bedarfshaltepunkt Schüptitz erhalten will, muss ihn nutzen.", mahnt Bergner. Unausgesprochen gelte dies natürlich auch für die weiteren Bedarfshaltepunkte zwischen Weida und Mehlteuer, wirbt der Ostthüringer Landtagsabgeordnete für die Nutzung von Bahn und Bus. Doch gibt es aus seiner Sicht auch Optimierungspotenzial, ohne Bedarfshaltepunkte zu schließen. "Aus meiner Sicht kann man auch prüfen, ob Haltepunkte, an denen bis jetzt im Nahverkehr immer gehalten wird, zu Bedarfshaltepunkten gewandelt werden können, um so die angestrebte Zeitersparnis zu erzielen." Denn letztlich sei auch der übergeordnete Bahnverkehr darauf angewiesen, dass Kunden "aus der Fläche" unkompliziert zusteigen könnten. "Wer einmal im Auto sitzt, ist selten bereit, irgendwo sein Fahrzeug abzustellen, um dann in einen Zug zu wechseln.", umreißt der Liberale das Problem. Verbesserungsbedarf sieht Bergner auch in der Anbindung des Schienenpersonennahverkehrs an sächsische Knotenpunkte: "Ich habe in der Darstellung Aussagen zur Anbindung an Zwickau, Chemnitz oder Plauen vermisst. Das ist aber für uns in Ostthüringen von Bedeutung. Begrüßenswert findet Bergner hingegen Bestrebungen, die Mitte-Deutschland-Verbindung zu elektrifizieren und auch zweigleisig auszubauen. "Doch dafür braucht Ostthüringen eine stärkere Lobby.", sagt Bergner. Deshalb fände er es gut, wenn auf ähnlichen Veranstaltungen nicht nur Verkehrspolitiker zu sehen seien, sondern die regionalen Abgeordneten insgesamt an einem Strang zögen und dies auch durch ihre Anwesenheit zum Ausdruck brächten, so der Liberale abschließend, der in Hohenleuben auch ehrenamtlicher Bürgermeister ist.