Unternehmen stellen Entschädigungsanträge
Ein 5 Meter langes Transparent spannte sich am 07.07.2005 durch den Saal des Hotels Gambrinus in Ronneburg. In den gelb-schwarzen Farben der Stadt stand dort der Protest der Ronneburger Gewerbetreibenden zu lesen:
"Wismut spart - Ronneburger Gewerbe zahlt?! IGAR sagt NEIN!"
3 weitere dieser Spruchbänder wird es geben, so der Vorsitzende der Initiative für Erhalt von Gewerbe und Arbeit in Ronneburg, kurz IGAR, Bernd Lierse. Diese werden überall in der Stadt angebracht werden und den Protest der Ronneburger gegen die Wismut und die geplante Vollsperrung der Landstraße L 1081 zum Ausdruck bringen.
"Ebenso wird es Plakate in den Auslagen der Ronneburger Geschäfte geben!", so Lierse weiter. "Wir verlangen eine Entschädigung. Schließlich hat sich die Wismut mit der Vollsperrung der Landstraße anstelle einer Brücke für die preiswerteste Variante entschieden. Das Ronneburger Gewerbe ist jedoch durch die lange Marktsperrung schon vorgeschädigt. Hier besteht die Gefahr, dass nicht wenige Geschäfte auf der Strecke bleiben."
Immerhin 70 Prozent des Durchgangsverkehrs rollt Richtung Süden durch Ronneburg. Dieser fällt mit der Straßensperrung weg.
Jeder der anwesenden Geschäftsleute erhielt Anregungen für die Antragstellung auf Entschädigung. Lierse dämpfte aber allzu übertriebene Erwartungen, allerdings "wer nichts wagt, der kann auch nichts gewinnen."
Mit der Marktschließung als Grundlage könne jeder Gewerbetreibende seinen möglichen Ausfall selbst kalkulieren und von der Wismut einfordern. Die Wismut hatte im Vorfeld schon versprochen, jeden Antrag anzunehmen und zu prüfen, auch wenn aus ihrer Sicht keine Grundlage zur Entschädigung vorhanden sei.
Als nächsten Schritt wird die IGAR eine Petition vorbereiten und an den Bundestag in Berlin übergeben, so Lierse abschließend.
Pierre Fenk