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FDP-Aktion spielt 250 Euro für Reichenfels ein

Immerhin über 60 Leute seien da gewesen, freut sich FDP-Kreischef und Landtagskandidat Dirk Bergner: "Über sechzig Teilnehmer, obwohl jede Menge weitere Veranstaltungen waren und wir relativ kurzfristig eingeladen haben, sind eine schöne Resonanz." Neben Vereinsvorsitzenden, darunter auch VAVH-Chef Udo Hagner, Stadtratsmitgliedern und etlichen weiteren Gästen aus der Region konnte Bergner, der auch ehrenamtlicher Bürgermeister von Hohenleuben ist, den Vorsitzenden der Historischen Kommission Thüringen, Professor Dr. Werner Greiling, aus Jena begrüßen. Greiling nannte die Veranstaltung eine gute Idee, Aufmerksamkeit auf Reichenfels zu lenken. Er wolle nicht nur Einsatz für das Museum fordern, sondern dann natürlich auch teilnehmen, wenn er eingeladen werde. Aufsehen erregte auch FDP-Bundesvize und Landeschef Uwe Barth, der gemeinsam mit Pressesprecher Jens Panse aus dem Kreis Gotha spontan per Motorrad nach Hohenleuben aufgebrochen war und sich dabei auch nicht von schweren Überflutungen der Route unterwegs abhalten ließ. Barth ist Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Thüringer Landtag und führt erneut die Landesliste auf Platz 1 an, während Bergner, der im Wahlkreis 39 auch als Direktkandidat antritt, auf Platz 3 kandidiert. Mit Marian Koppe kam gegen Ende der Veranstaltung ein weiterer FDP-Landtagskollege. Der Gesundheitspolitiker aus Königsee hatte zuvor an einer Fachtagung in Berlin teilgenommen und kam auf dem Rückweg noch nach Hohenleuben.

"Es geht um die Wurst", so Bergner in seiner Begrüßungsrede, sei ein Motto, das zunächst für das Museum gelte. Wenn eine Kommune wie Hohenleuben innerhalb von drei Jahren einhundertsiebzigtausend Euro Schlüsselzuweisung weniger habe, sei das nichts, was man mal eben so aus dem Haushalt schwitze, betonte der 49-Jährige, der zugleich ehrenamtlicher Bürgermeister von Hohenleuben ist. Das Museum sei ernsthaft gefährdet, wenn im Kommunalen Finanzausgleich nicht nennenswert gegengesteuert werde. Fatal aus Bergners Sicht sei auch, dass kleinere Gemeinden zwar über die Kreisumlage kulturelle Ausgaben wie zum Beispiel für die "wirklich gute und wichtige" Vogtlandphilharmonie mit trügen, aber zugleich über den Kulturlastenausgleich rangezogen würden für die Kulturausgaben der großen Kommunen, ohne selbst eine hinreichende Chance zu haben, bei überdurchschnittlichen Kulturausgaben Mittel aus dem Kulturlastenausgleich zu erhalten. "Man darf hier keine Neiddebatte zwischen großen und kleinen Kommunen anfachen.", betont der FDP-Innenpolitiker, doch müsse man auch den kleinen eine faire Chance lassen, überregional bedeutsame Kultureinrichtungen wie das Reichenfelser Museum zu schultern. "Und deshalb geht es auch für kleine Gemeinden bei Finanzen und der Frage, ob sie selbständig bleiben können, um die Wurst.", untermauerte er das sprachliche Bild. Zugleich gehe es auch für die Liberalen um die Wurst, nämlich um die Frage, "ob wir nach der Wahl unsere engagierte Politik für die Thüringer Kommunen, für den Mittelstand, für die Kultur fortsetzen können.", machte Bergner kein Hehl daraus, dass er selbstverständlich auch um Stimmen wirbt. "Natürlich möchte ich beide Stimmen, Erst- und Zweitstimme. Besonders wichtig ist aber die Zweitstimme, weil die darüber entscheidet, wie viel Prozent eine Partei erhält." So wussten die Liberalen die Aktion mit einem zusätzlichen "Bonbon" zu unterstützen: "Die Freien Demokraten unterstützen heute das Thema mit Freibier.", kündigte der Kreischef schon in der Begrüßung an. Das Witzige: Es handelte sich um eigens für die FDP gebrautes Bier aus Watzdorf mit 5,1% Alkoholgehalt und der Aufschrift: "Mehr als 5% sind immer drin." Wahlkampf kann auch humorvoll sein.

Auch finanziell zieht der Hohenleubener ein positives Fazit: "Insgesamt sind aus den Verkaufseinnahmen und aus Spenden 250 Euro fürs Museum zusammengekommen, nicht gerechnet die Eintrittsgelder der zusätzlichen Gäste im Museum. Das ist ein schönes Signal.", so Bergner abschließend, der die Nutzungsgebühren für das Areal persönlich spendet.