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FDP/Bürger für Hohenleuben führte am Freitag Listenwahl durch

Hohenleuben. Bereits am Freitag wurden in Hohenleuben in einer Versammlung im Eiscafé Italia die Stadtratskandidaten von FDP/Bürger für Hohenleuben aufgestellt. Angeführt wird die Liste vom derzeitigen Finanzausschussvorsitzenden Karsten Delitscher. Der ortsansässige Kaufmann gehört dem Stadtrat seit zwanzig Jahren an und hat seither immer mit Sorgfalt auf die stets knappen kommunalen Finanzen geschaut. Auf den weiteren Plätzen folgen Frank Urbansky (zurzeit Bauausschussvorsitzender), Christfried Büttner, die derzeitige Sozialausschussvorsitzende Anetta Lindig, Bernd Letzel, Madeleine Knüpfer, Anika Böttger, Dirk Bergner, Jaqueline Schellenberg, Dirk Köhler, Rudolf Will, Regina Bergner und Björn Boysen. Damit, so freute sich Versammlungsleiter Matthias Lindig, sei "gänzlich ohne Quote" ein Frauenanteil von 38,46% zustande gekommen.

Der in Brückla wohnhafte FDP-Kreisvorsitzende Dirk Bergner betonte in seinem Grußwort, dass es für die Kommunalpolitik härter als je zuvor werde. Seit 2010 habe die Schlüsselzuweisung um hundertsiebzigtausend Euro abgenommen, so dass das einmalige Wahlgeschenk der schwarzroten Landesregierung in Höhe von einundvierzigtausend Euro kaum mehr als den berühmten Tropfen auf den heißen Stein darstellen könne. "Umso mehr kommt es auf Subsidiarität an.", unterstrich Bergner. "Das bedeutet, dass unten entschieden werden soll, was unten entschieden werden kann." Insofern freue er sich, dass es in der vergangenen Legislatur gelungen sei, die Eigenständigkeit von Hohenleuben zu erhalten. "Das Mantra der vereinigten Linken von Linken, Sozialdemokraten und Grünen bis weit in die CDU hinein, wonach größere Einheiten effizienter sein sollen, stimmt einfach nicht. Es lässt sich nicht durch Zahlen untersetzen.", erläuterte der 49-Jährige die Position seiner Liste. Doch handle es sich zunächst nur um einen Etappenerfolg. "Deshalb rufen wir alle Wähler auf, sich im Herbst genau anzuschauen, welche Parteien gegen die Eigenständigkeit kleiner Kommunen stehen. Davon hängt ab, ob es Hohenleuben als Stadt weiter gibt.", so der Brücklaer.



In der Programmdiskussion sagte Versammlungsleiter Matthias Lindig, dass die Passage im Programmentwurf zum Erhalt des Bahnhaltepunkts "entsetzlich aktuell" sei und warb zugleich dafür, dass die Hohenleubener die Bahn noch stärker nutzen müssten. Damit spielte Lindig auf einen Bericht in der Ostthüringer Zeitung an, wonach der Hohenleubener Bahnhaltepunkt "auf der Kippe" stehe. Bergner berichtete in dem Zusammenhang, dass er bereits mit einer Pressemitteilung reagiert habe und kündigte eine Stellungnahme der Stadt an, so wie er auch als Landtagsabgeordneter sich des Themas annehmen wolle. "Immerhin ist die Ausschreibung des schienengebundenen Personennahverkehrs Landessache.", zeigte Bergner sich kampfeslustig, nicht ohne abschließend dafür zu werben, dass sich die Bürger lautstark einmischen mögen.