Kreis-FDP zur Schuldebatte um Cossengrün im Kreistag
Weida, 26. Februar 2014. Es handle sich bei der vorliegenden Beschlussvorlage zur Grundschule Cossengrün um eine Folge der im November zurückgezogenen Verwaltungsvorlage, sagt der FDP-Kreisvorsitzende und Kreistagsmitglied Dirk Bergner: "Und wir sehen, dass die Akteure, die Grundlagen für diese verwaltungstechnisch logisch erscheinende Vorlage gelegt haben, sich in die Büsche schlagen, mit dem Finger auf den Landkreis zeigen und dabei rufen: "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken!"
Da seien, so Bergner weiter, zunächst diejenigen, die in der vergangenen Legislaturperiode trotz rechtmäßig und demokratisch zustande gekommener Gemeinderatsbeschlüsse in Langenwetzendorf und im damaligen Vogtländischen Oberland vor der Bürgerinitiative eingeknickt seien, die die Aufteilung des Oberlands wollte. Da seien auch diejenigen, die - maßgeblich mit Stimmungen aus Cossengrün - gegen die mehrheitliche Meinungsbildung und gegen die neue Bürgerinitiative in Hohndorf, Pansdorf und Tremnitz pro Langenwetzendorf mit Unterstützung der SPD auch im Thüringer Landtag dem Petitum des Greizer Bürgermeisters - ebenfalls SPD - folgten und den Anschluss des halben Oberlands an Greiz durchdrückten.
"Jeder, der schon mal was von Schulnetzplanung auch nur in der Zeitung gelesen hat, jeder, der Schulnetzplanungen bereits kommunalpolitisch erlebt hat, weiß, dass Änderungen von Schulbezirken natürlich Folgen haben.", vertrat der Liberale die Auffassung, dass sich die Cossengrüner vor allem von Greizer ein Stück weit hätten hinter die Fichte führen lassen. In seinen Augen sei das Vorgehen der Mehrheit der Greizer Kommunalpolitiker, jetzt mit den Fingern auf den Landkreis zu zeigen, "schon etwas verwunderlich". Ihn erinnere das an Luthers deftigen Spruch "Auf fremdem Arsch lässt sich"s gut durch"s Feuer reiten."
Gleichwohl sei es ja möglich, dass der Greizer Bürgermeister und die Stadträte es ernst meinten mit der Cossengrüner Schule. Schon fast mit etwas Neid in der Stimme fügte der ehrenamtliche Hohenleubener Bürgermeister hinzu: "Dann können die Greizer ja Farbe bekennen und das tun, was kleinere Kommunen nicht können. Dann können sie dem Beispiel der Stadt Zeulenroda-Triebes folgen und selbst die Schulträgerschaft übernehmen, um so auch selbst entscheiden zu können, welche Schulen erhalten bleiben." Eine Schließung der Cossengrüner Schule widerspreche dem Prinzip "Kurze Wege für kurze Beine" und sei auch für die Liberalen im Kreistag nicht zustimmungsfähig.
Aus seiner Sicht sei es wichtig, jetzt in Ruhe und Sachlichkeit nach Wegen zu suchen, wie die Schule erhalten werden könne. Deshalb beantragte Bergner eine Überweisung der Beschlussvorlage in den Ausschuss für Schule, Kultur und Sport. Eine Überlegung, die auch der Ausschussvorsitzende Dr. Wolfgang Gündel (SPD) und Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) teilten.