"Während heute in Erfurt der Initiative Mitteldeutschland durch die
Ministerpräsidenten viel Lob erfahren hat, holt die Wirklichkeit die
zahlreichen wohlmeinenden Vorhaben ein.", kommentierte FDP-Generalsekretär
Patrick Kurth die heutige Sitzung. In einer gemeinsamen Erklärung
bezeichnen die drei Regierungschefs die Einbindung Mitteldeutschlands in
das europäische Verkehrsnetz als unabdingbar. "Da können sie gleich hinter
Altenburg anfangen.", so Kurth. Dort sind auf sächsischem Gebiet stehende
Hinweisschilder auf den Flughafen Altenburg-Nobitz im Auftrag des
Regierungspräsidiums Leipzig entfernt worden.
Während die Regierungschefs Dieter Althaus und Georg Milbradt (beide CDU)
heute auf kleinere Flughafen nicht eingehen wollten und sich gegenseitige
allgemeine Unterstützung bei Verkehrsprojekten zusicherten, wurden die
Liberalen vor Ort aktiv. Der Sächsische Kreisverband Leipziger-Land wendete
sich ebenso gegen die Maßnahme, wie die Altenburger FDP auf Thüringer
Seite.
Nach Ansicht der FDP Leipziger Land sollten vielmehr die gemeinsamen
Interessen von Sachsen und Thüringen stärker beachtet werden. Dazu
Kreischef Christoph Waitz: "Der Flughafen Altenburg-Nobitz ist wichtig für
die Wirtschaftsentwicklung in Westsachsen und Ostthüringen.
Wirtschaftsförderung und Regionenmarketing darf nicht an Landesgrenzen
aufhören."
Der FDP-Kreisvorsitzende im Altenburger Land, Karsten Schalla, begrüßt die
Initiative des angrenzenden Kreisverbandes: "Seit unserem Landesparteitag
in Altenburg im Sommer letzten Jahres haben wir begonnen, mit unseren
liberalen Parteifreunden in Westsachsen und Sachsen-Anhalt über eine
verstärkte, länderübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsame Aktionen zu
sprechen. Es geht um Zukunftsperspektiven für Mitteldeutschland. Wir können
es nicht zulassen, dass Ländergrenzen positive Ideen und Entwicklungen
behindern."
Derweil einigten sich die Ministerpräsidenten in Erfurt auf gemeinsame
Anstrengungen gegen Rechtsextremismus und die demographische Entwicklung.
Gleichzeitig bekundeten sie zudem Unterstützung für die Bewerbung von
Görlitz als Kulturhauptstadt Europas 2010. "Eine Initiative zur gemeinsamen
Beobachtung von Blaumeisen-Brutgebieten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen wird wohl demnächst besprochen", so Generalsekretär Patrick
Kurth.