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Wahlkampf
P.Kurth, MdB, F.Bergmann, J.Brock, J.Zimmer (v.l.)
P.Kurth, MdB, F.Bergmann, J.Brock, J.Zimmer (v.l.)

Thüringer Generalsekretär Patrick Kurth zu Gast

Ronneburg, 18.04.2012. Über Themen wie Abwanderung, Zukunftsvorstellungen von Zeulenroda - Triebes, sowie Brücken für Ronneburg sprachen vor rund dreißig Gästen in der Wahlkampfabschlussveranstaltung des FDP-Kreisverbandes Greiz die Kandidaten Joachim Brock, Landratskandidat für den Landkreis Greiz und die beiden Bürgermeisterkandidaten, Jens Zimmer für Zeulenroda - Triebes und Frank Bergmann für Ronneburg. In ihrer Mitte wurde als Gastredner Patrick Kurth, MdB, Generalsekretär der FDP Thüringen sehr herzlich von Michael Gewohn, FDP- Ortsvorsitzender Ronneburg, begrüßt.
Brock, der selbst mit zweitem Beruf Gärtner ist, beschäftigt das Problem der Abwanderung der jungen Generation. Es ist in seinen Augen ein großes Übel, dass vorwiegend junge Menschen zwischen 25 und 30 dem Landkreis den Rücken kehren, weil sie zum Beispiel der Arbeit nachziehen. Der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen wird immer höher. "Es wird schwer werden, die Leute bei der Stange zu halten", so Brock. Man müsse versuchen, dass Betriebe kontinuierlich weitergeführt werden können. Leuten, die Interesse daran haben, fehlt oft das Eigenkapital. Es ist auch ein großer Unterschied, wenn man die Gewerbegebiete Ronneburg mit Münchenbernsdorf vergleicht. "Warum funktioniert das dort und nicht hier?", so Brock. Er will faire Chancen für die einheimische Wirtschaft und einheimische Arbeitsplätze. Faire Auftragsvergabe sowie die Sicherung der Berufsschulstandorte liegen ihm ebenso am Herzen. Auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung muss abgesichert werden. Für die Menschen hier müsse die Möglichkeit verbessert werden, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in angemessener Zeit eine Arztpraxis erreichen zu können. Dazu bedürfe der öffentliche Personen - Nahverkehr einer Anpassung.

Jens Zimmer beschäftigt die Frage: " Welche Herausforderung hat die Kommunalpolitik?" Der Landkreis Greiz hat die höchste Abwanderung und das geringste Bruttoeinkommen in Mitteldeutschland. Es stimmt aus Sicht des Liberalen nachdenklich, was in den letzen 22 Jahren dafür getan wurde. Zugleich verwies der gebürtige Zeulenrodaer auf zunehmende Demokratiedefizite: "Wieviel Demokratie gibt es in diesem Landkreis noch?", so die durchaus provozierende Forderung nach mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Der 39-Jährige sieht auf den zukünftigen Bürgermeister von Zeulenroda - Triebes eine große Herausforderung in Bezug Finanzen zukommen. Grund seien in besonderem Maße die dramatisch gekürzten Schlüsselzuweisungen, die die Arbeit nicht einfacher werden lassen. Deshalb ist ihm die Führung eines soliden Haushaltes besonders wichtig: "Wir dürfen unseren Nachkommen keine Schuldenberge hinterlassen.", so das klare Credo des liberalen Bürgermeisterkandidaten. Die Sicherung und Entwicklung der Schulstandorte und des Berufsschulnetzes seien ebenso wichtig wie die Vermarktung Zeulenroda - Triebes als Tourismusstandort, unterstrich Zimmer die Verantwortung für die Zukunft.
Nach der zu erwartenden Aufhebung der Trinkwasserschutzzone an den Weidatalsperren sieht Zimmer in einer angemessenen touristischen Entwicklung eines seiner Ziele. "Doch das muss mit Augenmaß und wirtschaftlicher Vernunft erfolgen.", ist er überzeugt. Er kann sich vorstellen, die Region als naturnahen Erholungsbereich mit Radfahren, Wandern und natürlich guter einheimischer Küche zu vermarkten. Immer noch erheblichen Bedarf sieht Jens Zimmer in der weiteren Entwicklung einer intakten Infrastruktur.
Frank Bergmann betont indes, dass Ronneburg die fünftgrößte Stadt im Landkreis sei. In seinem Slogan "Brücken für Ronneburg" erläutert er, wie er Brücken zwischen den Menschen, Brücken zu den Nachbarn und Brücken zur "großen" Politik bauen will. "Man muss zu den Nachbarn eine einheitliche Sprache und gemeinsame Standpunkte finden", so Bergmann.
Die Schaffung von neuen sowie der Erhalt bestehender Arbeitsplätze ist eine wichtige Aufgabe. Natürlich wie auch die anderen Städte und Gemeinden hat Ronneburg mit der Haushalts-und Finanzsituation zu kämpfen. Eine seiner ersten Aufgaben wird eine Bürgerbefragung zur Gewinnung von Erneuerbaren Energien in Ronneburg werden. "In einer so herausragenden Kernfrage muss der Willen der Bevölkerung in Erfahrung gebracht werden.", fordert auch Bergmann mehr Transparenz in politischen Prozessen ein. Der Bundestagsabgeordnete und Thüringer FDP - Generalsekretär Patrick Kurth attestierte den drei Kandidaten "hohes politisches Niveau", das sich sehen lassen könne. "Alle drei haben nicht nur rhetorisch gut und frei, sondern vor allem politisch und sachlich fundiert gesprochen.", so Kurth weiter

Das Schlusswort unter den ersten Teil hielt FDP-Kreischef Dirk Bergner. Bergner, zugleich Landesvize der Liberalen und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP - Landtagsfraktion betonte: "Wir betreiben nicht wie Union und SPD Machtspielchen, wo die eine Partei nicht im Landkreis kandidiert und die andere zum Dankeschön dafür nicht in der Kreisstadt, sondern wir machen den Wählern faire, kompetente Angebote." Brock, Zimmer und Bergmann haben gleichermaßen einen so starken Wahlkampf geleistet, dass die Kreis - FDP selbstbewusst in die Wahl am Sonntag gehen könne, leitete Bergner in die anschließenden, individuellen Gespräche über.