(Erfurt/02.04.2009) zur Diskussion innerhalb der Bundes-FDP um ein bundesweites Zentral-Abitur erklärt Uwe Barth, Vorsitzender der FDP-Thüringen:
"Es gibt keinen Grund, pädagogische Konzepte, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, pauschal zu verdammen. Niemand in der FDP will die Ideologie der DDR-Schule zurück. Aus diesem Grund aber gleichzeitig jedes pädagogische Element von damals als 'DDR light' und 'Bildungs-Ostalgie' zu verdammen, ist falsch. Wir treten in Thüringen bereits seit langem beispielsweise für ein längeres gemeinsames Lernen und eben auch für ein einheitliches Abitur ein.
Das westdeutsche Schulsystem kann sich durchaus wertvolle Anregungen aus Ostdeutschland holen. Thüringen ist dafür ein gutes Beispiel; es ist kein Zufall, dass der Freistaat bildungspolitisch relativ gut dasteht. Die Pädagogen verbinden hier die Erfahrungen aus beiden Systemen - zum Nutzen ihrer Schüler.
Auch das jüngste PISA-Ranking im Bereich Naturwissenschaften sollte Beweis genug sein: Die ostdeutschen Flächenländer liegen im innerdeutschen Vergleich alle in der oberen Hälfte. Der Westen kann also in der Bildungspolitik viel vom Osten lernen.
Bei uns in Thüringen ist der Begriff Leistung weder Fremd- noch Schimpfwort. Der Langsamste bestimmt nicht das Tempo - wird aber gleichzeitig nicht zurückgelassen. Fördern und Fordern gehören für uns zusammen. Eine Kuschelpädagogik im Geiste der West-68er findet glücklicherweise nicht statt."