FDP-Landesvorstand geht in Klausur
Ohne Netz und doppelten Boden, ohne Rückfahrschein oder Halteseil - der FDP-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Uwe Barth hält an seinem Wort fest und wird im nächsten Jahr "für die Landtagswahl und nur für die Landtagswahl antreten", so Barth. Am Donnerstag wurde er in Jena von seiner Partei als Direktkandidat nominiert. Im Gegensatz zum oftmals herrschenden Klischee gegenüber Politikern werde er sich "ohne Rückversicherung" in den Landtagswahlkampf werfen.
Neben der Aufstellung ihres Landesvorsitzenden ist die FDP mitten in ihren direkten Wahlkampfvorbereitungen. In den Kreisverbänden werden derzeit die Direktkandidaten aufgestellt. "Eine sehr gute Truppe fügt sich zusammen" kommentierte Generalsekretär Patrick Kurth. "Unsere Kandidaten sind ein Spiegelbild Thüringens. Vom Gewerkschafter und Betriebsratsvorsitzenden, über Angestellte, Studenten, Unternehmer und Selbständige. Auch ein Erwerbsloser ist bislang als Direktbewerber gewählt", so Kurth. Mit einem 20jährigen Kandidaten in Suhl stelle die FDP den bislang jüngsten Landtagsbewerber. Damit verfüge die FDP über ein breitgefächertes Personalangebot. Die Kandidatenkür ist allerdings für die 44 Landtagswahlkreise und die neuen Bundestagskreise noch nicht abgeschlossen. Bis zum Jahresende werde die FDP weitgehend alle Kandidaten gewählt haben, erklärte der Generalsekretär.
Für die Wahlkampfvorbereitung geht der Landesvorstand vom 31. bis zum 1. November in Klausur. Neben strategischen und logistischen Fragen würden auch der Wahlkampfhaushalt, die Personalpolitik und insbesondere die programmatische Ausrichtung besprochen. Dazu sind auch externe Experten von Agenturen und Wahlkampfprofis eingeladen. Damit werde der Superwahlsommer intensiv vorbereitet. Der nächste Meilenstein ist für die FDP die Listenaufstellung. Am 6.12.2008 wählen die Thüringer Liberalen in Erfurt die Landes- und die Bundesliste. "Wir werden Listen wählen, die auf die Zukunft ausgerichtet sind. Mit Beginn des Jahres können wir uns voll auf die Wahlauseinandersetzung konzentrieren. Für uns Liberale ist klar: Wir werden Stillstand oder Rückschritt verhindern und durch ein klares Profil die Zukunft unseres Landes gestalten", so Kurth. Nach den vier Wahlen im Sommer wolle die FDP "ein Stück weit die politische Achse verändert" haben.