FDP Greiz- Die Liberalen online im Raum GRZ, ZR

Kreisverband Greiz

close× Telefon: 036622/59035 Fax: ---
Kommunalwahl
Jens Zimmer
Jens Zimmer

Warum kandidieren Sie als Landrat?

Die Landratswahl ist eine Personenwahl. Die FDP, als aktive demokratische Partei im Landkreis verfügt über mehrere geeignete Persönlichkeiten. Gerade im vergangenen Bundestagswahlkampf hat es sich gezeigt, dass die Bürger des Landkreises durchaus politisch interessiert und begeisterungsfähig sind. Dieses will ich mit meiner Kandidatur als Landrat nutzen, um die derzeitige starre und lethargische Haltung Vieler im Kreisgebiet aufzubrechen. Unser Landkreis braucht neue Akzente und Ideen um im Wettbewerb der Regionen bestehen zu können. Dieses will ich anschieben und verwirklichen.

Was wollen Sie im Falle Ihrer Wahl verändern, wo liegen die Schwerpunkte Ihres Handelns?

Die wirtschaftliche Situation im Landkreis ist nach wie vor durch hohe Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Die Beseitigung dieses Zustandes ist Schwerpunktaufgabe Nummer 1. Dieser Aufgabe sind alle Aktivitäten unterzuordnen. Das wird meiner Ansicht nach vernachlässigt. Die Chancen eines wirksamen Regionalmanagement werden nicht genutzt, es wird im Landkreis zu sehr an althergebrachten Sachen und Überlegungen festgehalten. Solche Strukturen gilt es aufzubrechen, und die gegebenen Chancen voll zu nutzen. Hier sehe ich u. a. mehrere Aufgaben, die auf eine Lösung warten. Hierzu gehören die Sicherung, sowie der Ausbau des Berufsschulnetzes. Dies ist die Grundlage für Unternehmen, aktiv an der Lehrlingsausbildung teilzunehmen.
Weiterhin gilt es, mit hoher Aktivität an die Vermarktung unserer Gewerbegebiete im Landkreis heranzugehen. Dies erfordert kurze Wege und intelligente Auslegung im zurzeit vorherrschenden Bürokratiedschungel.
Diese Aufgaben stehen und fallen mit der Erneuerung und dem Ausbau unserer Infrastruktur. Nur wenn es gelingt, Investoren eine intakte Struktur zu bieten, kann eine Vermarktung funktionieren. Hier ist aktives Handeln gefordert.

Sind Ihnen Verwaltungsabläufe bekannt? Auf welche Kenntnisse können Sie zurückgreifen und welche Akzente wollen Sie setzen?

Mir sind selbstverständlich Verwaltungsabläufe bekannt. Tenor in der Bevölkerung ist, dass diese meist zu lang und umständlich sind. Komplexe Anträge, z. B. bei Investitionen, durchlaufen einen riesigen Verwaltungsapparat, der eine schnelle Bearbeitung unmöglich macht. Im Falle meiner Wahl kann ich aber auf eine gut funktionierende und fachkompetente Verwaltung zurückgreifen. Wenn die Mitarbeiter entsprechen motiviert werden, und ihnen die Entwicklungsrichtung des Landkreises aufgezeigt ist, dann wird es gelingen Verwaltungsabläufe bürgerfreundlich und zeitnah zu gestalten. Die Verwaltung versteht sich als Dienstleister für den Bürger, dass bedingt Respekt und Freundlichkeit auf beiden Seiten.

Die wirtschaftliche Gesamtsituation im Landkreis ist nicht gerade als gut zu bezeichnen. Wie wollen Sie diese Situation verbessern?

Wir als FDP sind die Mittelstandspartei. Somit stehe ich auch in meiner Überzeugung für die kleinen und mittelständigen Unternehmen. Hauptaugenmerk muss es dauerhaft sein, einheimisches Gewerbe, Dienstleistung und Handel vermehrt an öffentlichen Aufträgen und Ausschreibungen zu beteiligen. Hier gibt es zur Zeit in verschiedenen Gemeinden noch erhebliche Defizite.
Richtige Reihenfolge ist nach meiner Meinung erst Firmen der Gemeinde, Stadt, dann Kreis, dann Land in Betracht zu ziehen. Mit dieser Handlungsweise hat der Landkreis wieder die Chance, dass eine Stimmung des Aufbruchs, sowie des Optimismus entsteht.
Es gibt noch eine Vielzahl von freien Gewerbegebieten im Landkreis. Hier muss ein intensives Regionalmarketing ansetzen. Der Landkreis muss als Guter Investitionsstandort überregional bekannt gemacht werden. Investorenakquisition ist Chefsache.

Die Jugend wandert ab, den Ausbildungs- und Arbeitsplätzen hinterher. Was wollen Sie diesen Trend entgegensetzen?

Das immer mehr Jugendliche, besonders unter 25 Jahren, unseren Landkreis aus diesem Umstand verlassen, ist als problematisch anzusehen. Besonders deshalb, weil auch nach erfolgreicher Ausbildung die wenigsten einen Weg zurück in ihre Heimat finden. Um jungen Menschen eine Zukunft in unserem Landkreis zu geben, benötigen wir, die Politik und die Unternehmen gemeinsame Kraftanstrengung. Die ortsansässigen Betriebe sollten heute für ihre Fachkräfte von Morgen vorsorgen. Aufgabe der Politik ist es für Stabilität und gute Rahmenbedingungen zu sorgen. Dazu gehört auch eine angemessene und bedürfnisorientierte Jugend- und Vereinsarbeit.

Im Jahr 2007 findet die BUGA statt. Was folgt danach?

Das die BUGA in unserem Landkreis stattfindet, müssen wir als Chance begreifen. Da unsere Region vorrangig als Tourismusgebiet wahrgenommen wird, gehört dies auch über die Gartenschau 2007 ausgebaut. Ich stelle mir hier ein Tourismusmanagement vor, welches die bestehenden Einrichtungen mit einbezieht. So haben wir in unserem Landkreis Einrichtungen und Freizeitangebote, die weit über unsere Region hinaus bekannt sind. Ich denke z. B. an das Waikiki in Zeulenroda, die Greizer Philharmonie oder den Theaterherbst. Wenn es gelingt, eine Homogenität mit allen Veranstaltungsangeboten im Landkreis und der Stadt Gera zu verwirklichen, bin ich überzeugt, dass auch nach 2007 die Anlagen der Bundesgartenschau genutzt werden. Dies setzt ein integriertes Handeln von Kreis, Gemeinden, Vereinen und Bürgern voraus. Dieses anzuregen, ist eine lohnenswerte Aufgabe.

Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg
Die Redaktion

13. April 2006 Fenk