Gewissermaßen ein Heimspiel für Kreisrat Anton Daburger (FDP) war die Kreistagssitzung am 28. Februar in Niederpöllnitz. Daburger, zugleich Mitglied im FDP - Kreisvorstand und FDP - Ortsvorsitzender in Harth - Pöllnitz, ist im Ort wohnhaft.
Unter Tagesordnungspunkt 2 "Anfragen", stellten die FDP-IWA- Abgeordneten Fragen nach der Effektivität des Regionalmanagements (Kosten für den Landkreis 50.000 €/a) sowie nach den Vorstellungen des Landkreises zum Thema Kommunalreform.
Beide Anfragen werden schriftlich beantwortet. Unübersichtlich wurde der Verlauf dann, als Kreisrat Jens Geißler nachfragte, welche Auffassung denn der Schulleiter der Berufsschule zur vorliegenden Beschlussvorlage habe. Die Landrätin betonte, dass die Vorlage abgestimmt sei, doch Geißler gab sich nicht zufrieden und beantragte Rederecht für den Schulleiter.
Der wiederum bestätigte zwar, dass über die Schließung des Schulgebäudes Kehrmannstraße gesprochen worden sei, nicht jedoch über die Verlagerung in die Wiesestraße. "Ein Affront, der nicht nur ohne Not die Landrätin beschädigt, sondern auch die Arbeit des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport in Misskredit bringt.", kommentierte im Nachgang der FDP - IWA -Fraktionsvorsitzende Dirk Bergner. Bergner, der dem Ausschuss als beratendes Mitglied angehört, meinte, etwas solidere Vorlagen dürfe man schon von der Verwaltung erwarten.
Als "besonders enttäuschend" wertete Bergner, dass sich die Kreistagsmehrheit gegen das Ansinnen stellte, ein eigenes Berufsschulkonzept zu erstellen. "Auch wenn wir natürlich sehen, dass ein abschließendes Berufsschulkonzept nicht losgelöst von unseren Nachbarn auf den Weg gebracht werden kann, so vertreten wir doch die Auffassung, dass wir als gewählte Volksvertreter des Landkreises Greiz zunächst einmal Verantwortung für unseren Landkreis tragen. Das heißt für uns, dass wir als Kreistag Greiz unsere Vorstellungen artikulieren müssen, wie wir den Wirtschaftsstandort durch ein leistungsfähiges Berufsschulnetz stärken wollen und mit welchen Zielen wir in Verhandlungen gehen wollen.", so Bergner abschließend.