"Vier Prozent Ausfallstunden in Thüringen. Die heute veröffentlichte Zahl überrascht nicht", so der stellvertretende FDP-Landesvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Dr. Thomas Nitzsche, der sie allerdings noch für zu niedrig angesetzt hält.
Immerhin sei die aktuelle Statistik aber vom Bildungsministerium selbst erhoben und bekanntgemacht worden. Schon dafür gebühre Ministerin Klaubert Respekt. "Nach dem Kassieren der Bescheide zur Aufhebung von Berufsschulklassen ist das schon das zweite Signal, mit dem sie sich wohltuend vom Amtsvorgänger abhebt", so Nitzsche.
Signale alleine, seien jedoch noch keine Lösung. Dafür brauche es in beiden Fällen Geld, also den Kampf mit Finanzministerin Taubert. Mit Geld allein sei es zudem nicht getan. Mehr noch als das Geld, entscheide der Wille zur Strukturveränderung. "Wird Klauberts Bildungspolitik mehr sein als nur das Mantra der 500? Wird sie auch die Abordnungspraxis anfassen, oder das Beamtenrecht, um dem Lehrermangel zu begegnen? Wird sie insgesamt darauf verzichten, die Thüringer Schulen zum Experimentierfeld für akademische Modetrends zu machen?", fragt der FDP-Bildungspolitiker, der in Jena viele Jahre den Ausschuss für Schulnetzplanung geleitet hat.
"Bildungspolitik ist ein behäbiger Tanker, fünf Jahre lang war er in die falsche Richtung unterwegs. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die neue Nummer 1 an Deck nur bremst oder ob sie auch umsteuert und wieder den Vorwärtsgang einlegt. Und wenn ja, wohin", so Nitzsche abschließend.